Der Preussische Telegraphencode

Der Preussische Telegraphencode

Das Preussische Telegraphenalphabet funktioniert im Prinzip genauso wie der Chappe Code. Der Chappe Code wurde das erste Mal ca. 1793 übertragen. Der preussische Telegraphencode hingegen fand in den Jahren 1832 bis 1849 Anwendung.

Nach 1849 wurde die Linie noch für kurze Zeit exklusiv für staatliche und militärische Nachrichten genutzt. Die Telegraphenlinie zwischen Berlin und Koblenz bestand aus ca. 62 Telegraphenstationen. Jede Station war mit einem Masten ausgestattet, an dem 6 bewegliche Telegraphenarme angebracht waren, welche durch Seilzüge bewegt wurden. Eine bestimmte Stellung der Arme entsprach einem Buchstaben oder einer Zahl.

Wenige Kilometer weiter stand dann ein zweiter Mast, gleiche Konstruktion. Nun nahm ein anderer Empfänger die gesendete Botschaft entgegen und sendete die empfangene Nachricht an die nächste Station weiter, bis die Nachricht schließlich den Empfänger erreichte. Die komplette Telegraphenlinie zwischen Berlin und Koblenz betrug ca. 550 Kilometer.

Die ganze Konstruktion war allerdings auf Dauer sehr kostenintensiv. Vor allem die Personalkosten schlugen zu Buche. Desweiteren gab es auch ein paar Unsicherheiten, mit denen man stets rechnen musste. Winker mussten stets auf Zack sein. Wenn jemand zu tief ins Glas geguckt hatte oder eingeschlafen war, brach die ganze Kommunikationskette zusammen.

Die Übermittlung funktionierte weiterhin nur bei guter Sicht, d.h. wetterbedingt war es teils nicht möglich Nachrichten abzusetzen. Insbesondere im Herbst und Winter kam es immer wieder zu Unterbrechungen. Auch Hitzeflimmern im Sommer machte den Kollegen zu schaffen. Im Schnitt konnte man lediglich 3 Stunden am Tag telegrafieren.

Nach 1842 gab es bereits weitere elektromagnetische Telegrafiemöglichkeiten und das System geriet zunehmend ins Abseits.

 

Preussische Telegrafencode
Der preussische Telegraphencode (1832 – 1849)

 

 

Der preussische Telegraphencode wurde über folgende Stationen gesandt:

TelegraphenlinieLencer, CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons

 

Auch bei uns in der Nähe gab es eine Station

Auch die Region Lippe bzw. Höxter hatte Ihre eigene Station ganz in der Nähe vom Köterberg (Lüdge-Kreis Lippe). Es handelte sich um Mast Nr. 29. Die Station liegt an der südöstlichen Flanke des Köterberges (497 m) ungefähr 1 Kilometer vom Köterberg-Gipfel entfernt auf einer Höhe von 348 m an einer Kuppe. Diese Kuppe wird auf einer Karte „Telegrafenberg genannt. Die Koordinate dazu lautet: 51.847361°und  9.333139°.

Weitere Stationen bei uns in der Nähe waren:

  • Nieheim (bei Entrup: „Lattberg“)
  • Bad Oeynhausen: “ Auf der Findstelle“
  • Altenbeken: „Rehberg“
  • Schwaney b. Altenbeken: „Brocksberg“
  • Marienmünster (Vörden): Hungerberg b. Vörden

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