Schwenk die Fahne oder der Wig-Wag Code
Der Wig-Wag Code. Amerikanische Armeen benutzten im Laufe der Jahrhunderte Trommeln, Trompeten und Banner, um auf dem Schlachtfeld zu kommunizieren. Diese Methoden wurden auch im amerikanischen Bürgerkrieg angewendet.
Während des Bürgerkriegs führten die Armeen eine neue Signaltechnologie ein, die eine schnelle Kommunikation über das Schlachtfeld und darüber hinaus ermöglichte. Das neue System benutzte Flaggen oder Fackeln, um miteinander zu sprechen. Diese Technik unterscheidet sich vom anderen Winkeralphabeten dadurch, dass nur eine statt zwei Flaggen verwendet werden. Die Symbole für jeden Buchstaben wurden durch die Bewegung der Flagge und nicht durch ihre Position dargestellt.
Wer hat’s erfunden?
Der Erfinder war Albert J. Myer, der Mitte der 1850er als Arzt in Texas stationiert war . Heute sendet das Signal Corps Botschaften mit modernen Mitteln. Aber Myer kannte damals noch keine Handys, E-Mails und SMS, um Einheiten zu erreichen, die über ein Schlachtfeld verteilt waren. Aber er wusste, wie man mit Gehörlosen „spricht“ und sah einen Weg, es auf die Kriegsführung anzuwenden. Somit war der Wig-Wag Code gebohren.
Wie funktioniert der Wig-Wag Code?
Jeder Buchstabe des Wig-Wags Alphabets wurde durch eine bestimmte Position oder Bewegung der Flagge dargestellt. Im Code wurden Nachrichten nach einem Buchstaben-Nummerncode geschrieben. Jeder Buchstabe des Alphabets wurde durch eine Kombination von Zahlen dargestellt, und die Zahlen entsprachen der Flaggenbewegung. Das erinnert ein wenig an den Morsecode, nur mit 1 und 2 statt Punkt und Strich.
Eine Bewegung von der Mitte nach links bedeutete eine EINS und eine Bewegung von der Mitte nach rechts eine ZWEI. Der Buchstabe A war z.B. eine 11, d.h. zwei Bewegungen von links nach der Mitte hintereinander. Unten seht ihr den ursprünglichen Code. Aus Sicherheitsgründen veränderte man die Code im Laufe der Zeit.
Für ein Satzende, Wortende oder Nachrichtensender gab es eine DRITTE Position, wo die Flaggen einfach eingetaucht wurden, d.h. alles nach unten.
Während des Krieges war es natürlich von großem Interesse, dass die Gegenseite nicht mitlesen kann und so entwickelte jede Partei eigene Codes.
Je weiter die Entfernung war, je größer war die Flagge und auch atmosphärische Bedingungen wie Wolken, Dunst und blauer Himmel spielten ein Rolle. Man benötigte einen starken Soldaten, um einen 16 Fuß Pfahl mit einer 6-Fuß-Quadrat-Flagge darauf für eine Stunde oder mehr zu schwenken, vor allem bei Wind, Hitze und wahrscheinlich unter feindlichem Beschuss. Nachts wurde die Flagge durch einen speziell entwickelten Kerosinbrenner ersetzt.
Der Wig-Wag Code zum Codieren
Der Wig-Wag Code zum Decodieren