Polybius

Die Tafel des Polybius

Im Zeitalter des Hellenismus lebte in Griechenland der Historiker und Schriftsteller Polybius. Neben vielen anderen Dingen, beschäftigte er sich auch mit der geheimen Nachrichtenübermittlung und entwickelte ca. 150 v.Chr. die nach ihm benannte Tafel des Polybius.

Mit Hilfe der Tafel werden Wörter bzw. Buchstaben in einen Zahlencode umgewandelt. Jedem Buchstaben wird dabei genau ein Zahlenpaar zugeordnet.

Polybius
Tafel des Polybius

 

Das I und das J müssen sich ein Feld teilen, weil es in dem griechischen Alphabet zu Polybius Zeiten nur 25 Buchstaben gab.

Beispiel:

Der Buchstabe B wird zur Zahl 12 und E wird zu 15

Verschlüsselung für Bergziege OWL nach Polybius lautet dann: 121542225524152215 345231

Das ist ja im Prinzip alles ganz einfach. Um dem ganzen noch ein wenig mehr Pfiff zu geben, kann man die Tafel mit einem zusätzlichen Schlüsselwort versehen. Dabei denkt man sich einen Namen aus (z.B. OWL) und stellt ihn dem Alphabet voran. Die restlichen Buchstaben, die nicht im Wort OWL vorkommen werden dann hinten angestellt:

Polybius mit schluesselwort
Polybius mit Schlüsselwort

 

Diese Verschlüsselung ist etwas anspruchsvoller als die Caesar Verschlüsslung – funktioniert aber nach ähnlichem Prinzip. Diese spezielle Codierung ist unter Andrem auch als Klopf-Code (die Ziffern werden durch eine entsprechende Anzahl von Klopfzeichen dargestellt) international bekannt und soll in Haftanstalten bis heute in Gebrauch sein. So berichtet der russische Literaturnobelpreisträger Alexander Solschenizyn in seinem Buch Der Archipel GULAG hierüber.